Dienstag, 21. März 2006

Die Anfänge der dritten französischen Republik 1870/71

In der französischen Geschichtsschreibung sowie in der breiten Öffentlichkeit wird die Epoche von 1880 bis 1914 als „Belle Epoque“ bezeichnet. Obwohl hier Mythisierung und Verklärung eine entscheidende Rolle spielen, kann nicht von der Hand gewiesen werden, dass sich in diesem Zeitraum zum ersten Mal in der französischen Geschichte eine stabile demokratische Ordnung etablierte. Und das, obwohl in der Entstehungsphase der dritten französischen Republik (1870-1940) die Monarchisten im Parlament in der Mehrzahl waren. Gängigen Meinungen zufolge, war eine republikanische Staatsform nur in kleinen Staaten möglich. Umso mehr verwundert es, dass sich in dem Jahrzehnt nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg und der Abdankung Napoleons III. eine breite Zustimmung zu einer demokratischen Regierung entwickelte.

Hauptverantwortlich dafür war wohl, dass die Monarchisten untereinander stark zersplittert waren, und somit eine rasche Rückkehr zur Monarchie nach 1870 verhindert wurde. Zum einen war hier die Gruppe der Legitimisten, die die seit 1830 entmachteten Bourbonen wieder einsetzen wollten. Die Orleanisten hingegen optierten für die Rückkehr zum Haus Orleans, die seit 1848 vergeblich auf den Königsthron warteten. Die dritte Gruppe der Monarchisten waren schließlich die Bonapartisten, die eine Rückkehr Napoleons III. als Kaiser wünschten. Durch diese komplexe Situation gelang es keiner der drei Gruppen eine monarchische Struktur wiederherzustellen.

Vielmehr ergab sich eine republikanische Interimsregierung unter Adolphe Thiers, die die Staatsgeschäfte bis zu einer endgültigen Entscheidung führen sollte. Thiers’ konservative Grundhaltung, die zum Beispiel eine Verlegung des Regierungssitzes von Paris nach Versailles vorsah, wurde aber insbesondere von der Linken als harte Provokation angesehen. Vor allem in Paris sammelten sich die Gegner Thiers und probten im März 1871 den Aufstand. Bis Mai musste die so genannte „Pariser Kommune“ schwere Verluste einstecken, die in der „semaine sanglante“ (blutige Woche) mit der Erschießung der Anführer der Kommune im Pariser Friedhof Père Lachaise ihren traurigen Höhepunkt fand. Die konservativen Republikaner um Thiers konnten sich also durchsetzen. Jedoch war die Republik Mitte des Jahres 1871 noch keineswegs unumstritten, besaßen die drei monarchistischen Gruppen doch noch die 2/3-Mehrheit im Parlament.

Sonntag, 19. März 2006

Was ist E-Medienkompetenz?

Allzu lange wurden die Möglichkeiten des Webs von Historikern ignoriert. Umso wichtiger ist es jetzt sich als Student der Geschichte mit den Chancen und Risiken, sowie den Vor- und Nachteilen von Webseiten bewusst zu werden, um das allzu vielfältige Angebot auch effizient nutzen zu können und eine E-Medienkompetenz aufzubauen.

Darunter versteht man zunächst die allgemeine Studienkompetenz, sein Studium mit Hilfe von EDV zu organisieren. Der korrekte Umgang mit EDV sollte auch im Sinne der selbst organisierten Datenverarbeitung beherrscht werden. Dazu gehört neben der Kompetenz allgemeine Standardprogramme zu kennen auch das führen von Datenbanken wie etwa Lit-Link. Alleine schon aus Gründen der Ökonomie ist ein Studium ohne kompetente Nutzung von Inter- oder Intranet (wie etwa der Online-Katalog der UB) nicht mehr vorstellbar. Um das Internet sinnvoll verwenden zu können, ist es am besten verschiedene Qualifikationskriterien für Homepages anzuwenden. Neben einem Autor darf das Aktualisierungsdatum auch nicht fehlen. Wie es auch in dieser Vorlesung augenscheinlich ist, kommt elearning, oder blended learning eine immer größere Bedeutung zu. Es ist durchaus denkbar, dass in einigen Jahren bereits die Mehrheit der universitären Lehrveranstaltungen mit einer dieser beiden Formen arbeitet. Es empfiehlt sich daher möglichst früh zu lernen, wie man etwa mit einer Lernplattform umgeht, um diese Möglichkeit und diese Bereicherung des universitären Alltags auch in einem sinnvollen Maße nutzen zu können.

Emailkommunikation ist bereits eine der wichtigsten Kommunikationsformen. Eine sinnvolle Nutzung ist deshalb auch ein fixer Bestandteil der E-Medienkompetenz. Welcher Betreff ist sinnvoll? Wie sollte meine elektronische Unterschrift aussehen? Wie gestalte ich den Inhalt, um Email als vereinfachte Kommunikationsform nutzen zu können? Auf alle diese Fragen sollte der e-kompetente User eine Antwort parat haben. Neben diesen passiven Anwendungsformen, wird die aktive Anwendung immer wichtiger. Darunter versteht man zum Beispiel die Fähigkeit, selbst eine Website zu kreieren. Neben einer Medienkreativität (die bis zur Farbgestaltung geht), kann man darunter durchaus auch die Fähigkeit verstehen, Texte speziell fürs Web zu adaptieren.

Die neuen Medien und die damit verbundenen Fähigkeiten stellen also eine große Herausforderung dar. Sie erfordern mehr Kompetenzen und bauen sehr stark auf die Eigenverantwortlichkeit der User auf. E-Medienkompetenz ist deshalb unumgänglich.

Donnerstag, 9. März 2006

Herzlich Willkommen!

Es freut mich, dass Sie meinen Weblog besuchen. Im Zuge der Vorlesung M4 von Professor Schmale werden hier im Laufe des Sommersemesters immer wieder Beiträge veröffentlicht werden, die die Geschichtswissenschaft betreffen.

Ich selbst bin Student der Geschichte und der französischen Romanistik und würde mich freuen Sie öfters hier begrüßen zu dürfen.

Pumbergers Blog

zur M4 Vorlesung

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Pumbergers Beiträge

Geschiten besser
ich fande es vorher auch viel besser.
HGH und Daniel (Gast) - Sa, 27. Okt, 00:29
Noch ein Kommentar für...
Auch ich habe in diesem Weblog regelmäßig mitgelesen...
Christa (Gast) - Do, 10. Aug, 23:53
Kommentar Schmale
Lieber Herr Pumberger, Ihre Weblogs wurden gelesen,...
Schmale - Di, 1. Aug, 16:15
das erste kommentar für...
na klar hab ich bei den anderen weblogs mitgelesen....
LaFlaca (Gast) - Di, 1. Aug, 10:54
Kommentar zur Variante...
Der letzte Beitrag muss sich natürlich mit der Vorlesung...
stephan.pumberger - So, 30. Jul, 23:23

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