Zeitgeschichte

Sonntag, 30. Juli 2006

Wochenschau-Archiv

Für den vorletzten Beitrag auf meinem Blog möchte ich noch einmal eine Webseite vorstellen, die sich ebenso wie die vom Beitrag vor zwei Tagen, mit dem Medium Film beschäftigt. Diesmal bin ich aber auf eine Homepage gestoßen, die den Versuch darstellt, ein Archiv mit dem gesamten deutschen Wochenschaubestand online zur Verfügung zu stellen. Wochenschauen stellen natürlich einen enorm wertvollen Einblick in die politische und kulturelle Landschaft zur Zeit der Erscheinung der Wochenschauen dar. Natürlich muss besonderes Augenmerk auf Quellenkritik gelegt werden, da Wochenschauen natürlich immer auch die Interessen der Herausgeber widerspiegeln und sie im Laufe der immerhin 60-jährigen Wochenschaugeschichte immer wieder von politischer Propaganda instrumentalisiert wurde.

Die Homepage ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener deutscher Institutionen, darunter das Bundesarchiv-Filmarchiv in Berlin oder die Deutsche Wochenschau GmbH in Hamburg. Durch ein Impressum kann man Grundlegendes über das Projekt erfahren. Durch den Button „Wir über uns“ werden die teilnehmenden Institutionen kurz vorgestellt. Da sich das Online-Archiv noch im Aufbau befindet wäre das Datum der letzten Aktualisierung interessant, dies fehlt jedoch.

Zurzeit sind bereits über 6000 Beiträge abrufbar. Das langfristige Ziel ist es allerdings den gesamten Bestand in die Datenbank aufzunehmen. Das Archiv ist grundsätzlich kostenfrei, wer allerdings die Videos in hoher Auflösung ansehen möchte muss sich registrieren lassen. Die Registrierung ist kostenlos, allerdings ein eher unverständlicher, zusätzlicher Verwaltungsschritt. Wer sich nicht registrieren möchte kann auch einen Gastzugang benutzen. Allerdings sind die Videos dann in schlechter Qualität, und eignen sich mehr zum schnellen Reinschauen als zum tatsächlichen Auswerten der Quelle. Die Suchmaschine ist etwas umständlich. Jeder Beitrag ist zwar kurz beschrieben, es ist aber dennoch sehr schwierig gezielte Beiträge zu suchen. Dies erklärt sich vermutlich aus der Tatsache, dass es sich eben um ein Archiv handelt. Das damit verbundene Stöbern fällt ebenso wenig flach wie längere Leerlaufzeiten, die nicht zum gewünschten Ziel führen. Besonders gefordert ist der User dadurch, dass keine quellenkritischen Bemerkungen bei den Beschreibungen der Beiträge zu finden sind. Dies wäre gerade bei einem sensiblen Medium wie Wochenschauen zu begrüßen. Nichtsdestoweniger lohnt sich der Besuch der Webseite meines Erachtens sehr und gibt äußerst interessante Einblicke.

Links:
Wochenschau-Archiv

Freitag, 28. Juli 2006

Lernwerkstatt "Film und Geschichte"

Wie man auch im Lehrangebot der Universität Wien immer wieder beobachten kann, erfreut sich der Film als historische Quelle großer und immer größer werdender Beliebtheit. Auch im Internet gibt es Webseiten, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und den User gezielt für die korrekte Verwendung von Material vorbereiten. Eine dieser Webseiten ist „Film und Geschichte“ der Lernwerkstatt Geschichte von der Universität Hannover.

Der Aufbau der Seite ist sehr übersichtlich. Auf der linken Seite befindet sich ein Menü, durch das man schnell auf die einzelnen Kapitel zugreifen kann. Ebenso ist ein Impressum angegeben, das aber leider keine näheren Angaben zum Ursprung des Projekts selbst enthält, wie ich es im Laufe dieses Semesters bereits bei mehreren anderen Seiten gefunden habe. Zusätzlich ist die Seite sehr aktuell. Sie wurde zuletzt vor einer Woche aktualisiert.

Grob gesprochen zerfällt der Inhalt der Seite in zwei große Themenbereiche. Zum einen werden „Grundlagen“ der historischen Arbeit mit Filmen vermittelt. In diesem Bereich geht es beispielsweise um Fragen nach dem generellen Wert von Historienfilmen als Quellenmaterial. Auch das Sammeln von Daten zu einem Film, also von den filmographischen Angaben, wird genau erklärt. Schließlich widmet sich noch ein Unterkapitel in diesem Bereich „Grundlagen“ der Recherche nach Filmmaterial.

Im zweiten großen Themenbereich ist mit Sicherheit das Herzstück der Seite zu finden. Hier werden exemplarisch verschiedene Themen der deutschen Filmgeschichte aufbereitet. Leider gibt es zwischen 1933 und 1945 eine Lücke des deutschen Filmes, die nicht bearbeitet wurde. Ein Kapitel ist aber dem Holocaust und dessen Verarbeitung in Dokumentar- und Spielfilmen gewidmet. Besonders interessant und gelungen finde ich die Präsentation des US-amerikanischen Filmes „Im Westen nichts Neues“. Hier wird neben einer detaillierten Besprechung des Films auch auf die Reaktionen in Deutschland eingegangen, was einen interessanten Einblick in die politische Kultur der späten Weimarer Republik bietet. Der Besuch der Seite lohnt sich also. Obwohl Texte eher im Vordergrund stehen, bieten diese interessante Anregungen für die historische Arbeit mit Filmen und insbesondere die Kapitel über „Themen und Filme“ machen Lust auf mehr.

Links:
Lernwerkstatt Geschichte "Film und Geschichte"

Dienstag, 11. April 2006

Chronik der Berliner Mauer

Ich habe mich für diesen Eintrag wieder einmal auf die Suche nach einer interessanten, ansprechenden geschichtswissenschaftlichen Homepage gemacht, und bin auf http://www.chronik-der-mauer.de fündig geworden. Auf dieser Webseite präsentiert die Bundeszentrale für Politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. in geraffter Form die Geschichte der Berliner Mauer von ihrer Errichtung 1961 bis zum Fall 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands 1990.
Durch das Impressum sind die Verantwortlichen für die Seite klar gekennzeichnet, sodass eine hohe Seriosität durchaus garantiert ist.

Zuerst erschien mir der Bildaufbau allerdings etwas unübersichtlich. Schließlich gibt es nur fünf Menüpunkte, die allesamt dicht gedrängt am oberen Rand des Bildschirmes kleben. Auf der Startseite finden sich kurze Ausschnitte aus verschiedenen Abschnitten der Webseite, die jedoch nicht klar gekennzeichnet sind. Ein breiter angelegtes Menü wäre mit Sicherheit eine klügere Wahl gewesen, um die Übersichtlichkeit zu vergrößern und das Navigieren zu erleichtern.

Hat man sich aber einmal an die Navigation gewöhnt, so bietet diese Online-Chronik ein breites Sammelsurium an Texten, Bild- und Tonmaterial. Die mit Texten gestaltete Chronik selbst ist äußerst umfangreich, wenn auch schnell etwas trocken und vermutlich deshalb vor allem zum Nachschlagen bestimmter Daten hilfreich. Neben einer photographischen Gesamttopographie der DDR-Grenze wird in einem eigenen Abschnitt allen nachweislichen Todesfällen an der innerdeutschen Grenze gedacht.

Besonders gelungen ist meiner Ansicht nach der Teil „Materialien“. Hier findet der Besucher neben einer umfangreichen Bibliographie eine ebenso interessante wie umfangreiche Auflistung von Audio- und Videodokumenten, sowie zahlreiche Niederschriften von Originaldokumenten. Wenig nützlich ist die ebenfalls sehr reichhaltige Linkliste. Obwohl mit Sicherheit einige sehr interessante Links von Museen oder anderen relevanten Institutionen dabei sind, führt der Link zur deutschen Bundesregierung etwa schlicht auf die Startseite der Homepage wo es vordergründig natürlich um politische Vorhaben geht, und nicht um Geschichte. Zusätzlich verweist ein Link auf Wikipedia…

Trotzdem kann ich diese Website, vor allem wegen der zahlreichen Originaldokumente, all jenen, die sich mit der Geschichte der Berliner Mauer beschäftigen, ruhigen Gewissens weiterempfehlen.

Links:
Chronik der Mauer

Pumbergers Blog

zur M4 Vorlesung

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Pumbergers Beiträge

Geschiten besser
ich fande es vorher auch viel besser.
HGH und Daniel (Gast) - Sa, 27. Okt, 00:29
Noch ein Kommentar für...
Auch ich habe in diesem Weblog regelmäßig mitgelesen...
Christa (Gast) - Do, 10. Aug, 23:53
Kommentar Schmale
Lieber Herr Pumberger, Ihre Weblogs wurden gelesen,...
Schmale - Di, 1. Aug, 16:15
das erste kommentar für...
na klar hab ich bei den anderen weblogs mitgelesen....
LaFlaca (Gast) - Di, 1. Aug, 10:54
Kommentar zur Variante...
Der letzte Beitrag muss sich natürlich mit der Vorlesung...
stephan.pumberger - So, 30. Jul, 23:23

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Zuletzt aktualisiert: Sa, 27. Okt, 00:29

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