Donnerstag, 13. April 2006

Plakatausstellung: "Wieder frei!"

Die österreichische Nationalbibliothek hat in Kooperation mit der Hoover Institution Library and Archives der Universität Stanford eine Internetausstellung mit dem Titel „Wieder frei!“, die österreichische Plakate zu diesem Thema aus den Jahren 1945 und 1955 präsentiert. In insgesamt 13 Kategorien werden dem Besucher zahlreiche nach Jahren datierte Plakate geboten, sowie Plakate zu bedeutenden Persönlichkeiten und zur besonderen Bedeutung der USA, als wirtschaftlicher Partner und kultureller Leitfigur.

Unter dem speziellen Punkt „Chronologie“ werden die wichtigsten Punkte der politischen Geschichte Österreichs von 1918 bis 2005 kurz und stichwortartig umrissen. Etwas irritierend ist hier allerdings, dass das Kapitel „Österreich im zweiten Weltkrieg“ nur durch eine kurze Überschrift darauf hinweist, dass Österreich durch NS-Deutschland regiert wurde und somit anscheinend für die Herausgeber nicht existent war. Eine etwas kritischere Haltung zur Rolle Österreichs von 1938-1945 wäre hier mit Sicherheit wünschenswert gewesen. Ebenso halten sich die Autoren der kurzen Texte an knappe Beschreibungen der Ereignisse und es hat den Anschein als seien sie allzu „neutral“ verfasst. Natürlich sollen bei dieser Webausstellung aber die Plakate und nicht die historischen Umstände im Vordergrund stehen.

Diese sind allesamt sehr interessant und bieten einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Zeit, sowie die Doktrinen der politischen Parteien. Ebenso eröffnen sie dem Besucher auf sehr anschauliche Weise die Geschichtsauffassung von Befreiung vs. Besatzung sowie den Umgang mit der Vergangenheit. Die frühen Versuche den Tourismus in Österreich anzukurbeln sowie Kinowerbungen für Nachkriegsfilme komplettieren die Ausstellung, die ansonsten vor allem Plakate zu wirtschaftlichen und politischen Themen bereitstellt.

Obwohl ich die zur Verfügung gestellten Plakate sehr informativ finde, sind einige Kritikpunkte anzubringen. Erstens ist es vor allem schade, dass sich die Plakate nicht vergrößern lassen. Dies ist insbesondere dann bedauerlich, wenn Textpassagen auf den Plakaten in der angebotenen Größe nicht mehr zu lesen sind. Zweitens ist die Auswahl der Plakate nicht ganz schlüssig. So sind sie nur nach Jahren geordnet, nicht aber thematisch. Wenn man dann ein Plakat einer politischen Partei, eines Kosmetikprodukts und Varietes nebeneinander findet, stellt sich allzu oft die Frage was diese Plakate neben dem Erscheinungsjahr noch miteinander zu tun haben. Ein kurzer Streifzug durch die Ausstellung kann aber dennoch interessante Aspekte für den Besucher bringen.

Links:
Wieder frei!

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Pumbergers Beiträge

Geschiten besser
ich fande es vorher auch viel besser.
HGH und Daniel (Gast) - Sa, 27. Okt, 00:29
Noch ein Kommentar für...
Auch ich habe in diesem Weblog regelmäßig mitgelesen...
Christa (Gast) - Do, 10. Aug, 23:53
Kommentar Schmale
Lieber Herr Pumberger, Ihre Weblogs wurden gelesen,...
Schmale - Di, 1. Aug, 16:15
das erste kommentar für...
na klar hab ich bei den anderen weblogs mitgelesen....
LaFlaca (Gast) - Di, 1. Aug, 10:54
Kommentar zur Variante...
Der letzte Beitrag muss sich natürlich mit der Vorlesung...
stephan.pumberger - So, 30. Jul, 23:23

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